Was ist eine Rigips Decke, wie baue ich eine Rigips Decke und welche Alternativen gibt es?
Eine Rigips Decke ist eine Raumdecke aus Gipskarton. Gipskartonplatten gibt es von mehreren Anbietern. Die bekanntest ist die Platte der Marke Rigips sodass man heute wie selbstverständlich von eine Rigips Decke spricht. Die Rigipsplatte besteht aus einem Kern aus Stuckgips der beidseitig mit einem Karton beplankt ist. Diese Außenbeplankung verleiht der Platte Ihre Stabilität.
Die Gipskartonplatte wurde Ende des 18. Jahrhunderts in den USA zum Patent angemeldet. Ab 1938 gab es bereits eine Produktion in Europa in der Stadt Riga. Von diesem Städtenamen leitet sich noch heute der Markenname Rigaer Gips ab. Anfang der 50er gab es eine Produktion in Deutschland bei den Baustoffwerken Bodenwerder GmbH. Heute wir die geschichtsträchtige Gipskartonplatte auch Ausbauplatte genannt von der Saint-Gobain GmbH hergestellt.
Als Material für Gipskartonplatten werden Gipse verwendet, die in Bergwerken abgebaut werden oder was heutzutage immer mehr zum Tragen kommt, ist der Einsatz von REA-Gipsen, die in den Filtern von Braunkohlekraftwerken als Abfallprodukt entstehen.
Man verwendet Gipskartonplatten zur Herstellung von nicht tragenden Wänden und zur Verkleidung von Raumdecken, sogenannten Gipskartondecken. Aus Gipskartonplatten werden auch Verkofferungen hergestellt, ebenso können Sie mit Ansetzbinder auf vorhandene Wände geklebt werden, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Gipskarton Platten sind nicht sehr feuchtigkeitsbeständig und daher nur für den Einsatz im Innenbereich zu verwenden. Es gibt jedoch noch Gipskartonplatten mit besonderen Eigenschaften wie z. B. für Feuchträume Gipskarton imprägniert, mit der Abkürzung GKI. Diese sind meistens grün gefärbt.
Gipskarton Platten für den Brandschutz mit der Bezeichnung GK. Mit einer Lage GK Platte kann eine sogenannte Brandwiderstandsdauer von max. 30 Minuten erzielt werden. Da die GK Platte in der Brandschutzklasse A2 einzustufen ist, ist sogar eine Feuerwiderstand F90A zu erzielen.
Eine absolute Ausnahme sind bleikaschierte Gipskartonplatten für den Strahlenschutz. Diese finden hauptsächlich im medizinischen Bereich ihren Einsatz.
Nachdem Sie bisher einiges über den Deckenbau Werkstoff Gipskartonplatte – Rigips Platte – erfahren haben erhalten Sie nachfolgend einige hilfreiche Informationen über die Vorgehensweise zum Bau einer Rigipsdecke.
Zum Herstellen einer Gipskartondecke wird eine Unterkonstruktion aus verzinkten Stahlprofilen an der Geschossdecke befestigt. Alternativ können zur Herstellung der Unterkonstruktion auch einfache Konstruktionshölzer aus dem Baumarkt verwendet werden. Da die Rigipsdecke später an dieser Unterkonstruktion befestigt wird, ist diese auf ausreichen Tragfähigkeit und auf eine waagerechte Installation zu prüfen. Die Gipskartonplatte wird zum Erstellen einer Rigipsdecke auf maß geschnitten. Das geschieht, indem die angezeichnete Maßlinie mit einem Cuttermesser durchtrennt wird und die Rigipsplatte über eine Auflage nach hinten gebrochen wird.
Dann ist die gegenüberliegende Pappschicht ebenfalls mit einem Cutter zu durchtrennen. Die so zugeschnitte Gipskartonplatte wird dann an der vorgesehenen Stelle an der Rigipsdecke mit sogenannten Trockenbauschrauben befestigt. Um das Handling zu verbessern gibt es im Handel sogenannte Plattenheber preiswert zu erwerben. Die Schraubenköpfe sowie die Stöße an den Fugen werden anschließend mit Spachtelmasse verspachtelt. Um spätere Rissbildung zu verhindern, können in der Fugenspachtelung sogenannte Glasfaservliese oder Gitterbänden eingearbeitet werden. Nach zwei bis dreimaligen Verspachteln mit zwischenzeitlichen Schleifen sollte die Oberfläche glatt genug für die weitere Verarbeitung sein. Anschlüsse an angrenzende Wände werden mit dauerelastischer Fugenmasse wie Acryl ausgefüllt. Danach ist die Rigipsdecke so gut wie fertig und kann in der gewünschten Farbe gestrichen werden.
Beabsichtigen Sie die Rigipsdecke zu tapezieren, ist die Gipskartonplatte unbedingt vor dem Tapezieren mit einer Grundierung zu versehen, da sich sonst die Tapeten nicht mehr von der Platte lösen lassen.
Seit einigen Jahren gibt es eine gute Alternative zur klassischen Rigipsdecke.
Die Spanndecke erhält Ihren Siegeszug gegenüber der Rigipsdecke wenn es um Optik und Montagefreundlichkeit geht. Auch die Möglichkeiten der Beleuchtung sind bei der klassischen Rigipsdecke nicht umsetzbar.
Spanndecken können in den Ausführungen als hochglänzende Lackspanndecke, als klassische matte Spanndecke oder in der Ausführung Satin hergestellt werden. Eine Spanndecke wird an einer im Vergleich zur Rigipsdecke einfachen und leichten Leistenkonstruktion, die an den Wänden oder der alten Decke befestigt wird, bei ca. 50 Grad Raumtemperatur unter Spannung eingehängt. Das Ergebnis nach dem Auskühlen ist eine perfekte glatte Raumdecke. In diesem Deckensystem lassen sich Einbaustrahler und andere Beleuchtungshighlights problemlos integrieren.
Lichtkanäle und sogar komplett durchleuchtet Raumdecken lassen sich so ohne Weiteres realisieren. Ohne Staub und mit wenig Lärm lassen sich sogar dreidimensionale Deckenkonstruktionen bewerkstelligen. Ein besonderer Trend ist die Montage von Lichtkanälen, die als Leuchtelement über dem Wohnzimmertisch oder als quer den Raum durchlaufendes Designelement fungieren.
Wer sich mit der Anschaffung einer Rigipsdecke beschäftigt, sollte die Variante der Spanndecke mit in seine Überlegungen einbeziehen.
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